Entwarnung für abfallwirtschaftliche Anlagen auf Fridhaff / Diekirch

Am 7. Januar 2003 fand im Kooperationsministerium unter der Leitung von Umweltminister Charles Goerens ein interministerielles Treffen statt, betreffend die eventuellen Gefährdungen, die von den Entsorgungsanlagen auf Fridhaff / Diekirch ausgehen.

Neben Staatssekretär Eugène Berger waren der Bürgermeister der Stadt Diekirch, Claude Haagen, der Präsident des Gemeindesyndikates SIDEC, Camille Gira, sowie Vertreter der Umweltverwaltung, des Gesundheitsministeriums, der Gewerbeinspektion und der Veterinärinspektion zugegen. Es handelte sich um das zweite Treffen dieser Art - eine erste Zusammenkunft hatte es bereits im Juli vergangenen Jahres gegeben, gleich nachdem die abfallwirtschaftlichen Anlagen auf Fridhaff ins Gespräch gekommen waren, möglicherweise Ausgangspunkt gesundheitsgefährdender Emissionen zu sein.

Nach dem ersten Treffen war gemeinschaftlich festgehalten worden, weitere Studien zu veranlassen, die Klarheit über die Situation schaffen sollten. Um diese Studien zu finanzieren, beschloss die Regierung noch vor der Sommerpause, auf Veranlassung des Umweltministeriums, ein Sonderkredit über das Staatsministerium zur Verfügung zu stellen.

Das Treffen am 7. Januar diente dazu, Schlussfolgerungen zu ziehen aus den jetzt vorhandenen Untersuchungsergebnissen, die von der Umweltverwaltung, der Gewerbeinspektion und vom Gesundheitsministerium vorgelegt wurden. Als gemeinsames Fazit der Studien wurde festgehalten, dass im Normalbetrieb keine Gefahr für die Umgebung von den abfallwirtschaftlichen Anlagen (Deponie, Abfalltrennung, Kompostanlage) des SIDEC-Standortes auf Fridhaff/Diekirch ausgeht.

Von Seiten der Umweltverwaltung wurde darauf hingewiesen, dass polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) insbesondere bei Schwelbränden (Verbrennung unter Sauerstoffmangel) gebildet werden. Kommen solche Schwelbrände auf der Deponie vor, was in den letzten Jahren eher selten war, werden diese von der Feuerwehr aus Diekirch gelöscht. Ausserdem führt der Strassenverkehr durch die Abgase der Autos und den Abrieb von Reifen und Strassenbelag zu PAK-Belastungen im direkten Umfeld der Strassen. Lokal sehr hohe PAK-Immissionen können bei Strassendecken auftreten, die Pech aus Steinkohleteer enthalten, das früher ständiger Bestandteil des Walzbitumens war. Eine Untersuchung des Belages eines asphaltierten Feldweges gegenüber dem Eingang des SIDEC-Standortes auf Fridhaff hat diesen Umstand bestätigt. Im Hochsommer festgestellte, punktuell erhöhte PAK-Werte in der Luft, können in direkten Zusammenhang mit dem vorhandenen Wegbelag gebracht werden.

Auch die Gewerbeinspektion sieht, aufgrund von Arbeitsplatzmessungen von flüchtigen organischen Substanzen und dem Vergleich dieser gemessenen Konzentrationen mit deutschen Grenzwerten, keine generelle Gefährdung der Arbeiter und Angestellten im Bereich der Kompostanlage.

Das Gesundheitsministerium bestätigte ebenfalls, dass auf Grundlage der durchgeführten Untersuchungen, der Verzehr von Milch oder Fleisch von Tierhaltungen aus der nahen Umgebung von Fridhaff gesundheitlich unbedenklich ist.

Schlussendlich wurde angemerkt, dass die zuständigen Behörden die Einhaltung der Genehmigungsauflagen der Anlagen auf Fridhaff mit Nachdruck verfolgen. Gemeinsam wurde beschlossen, künftig das CRTE (Centre de Ressources des Technologies pour l'Environnement) aus Esch/Alzette im Rahmen ihrer Tätigkeiten der Auffindung der bestmöglichen Technologien, mit der wissenschaftlichen Begleitung der abfallwirtschaftlichen Anlagen zu betreuen.

Communiqué par le Ministère de l’Environnement

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